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Kastner & Öhler

Kastner & Öhler WAG, Graz

Um- und Zubau Sporthaus – Neubau Tiefgarage –
Logistikgebäude – Umbau Haupthaus (DG-Ausbau)

Tätigkeitsbereich: Statisch-konstruktive Bearbeitung (Sporthaus, Logistik, Haupthaus), Generalplanung in ARGE mit ÖBA (Neubau TG)

Auftraggeber: Kastner & Öhler WAG, Graz

www.kastner-oehler.at

Bei diesem Bauvorhaben handelt es sich überwiegend um einen Geschäftsbau mit angeschlossenem Verwaltungsbau und dem Bau einer Tiefgarage.

 

Hinsichtlich der Tiefgarage ist anzumerken, dass diese unter den bestehenden Verwaltungstrakt der Kastner und Öhler WAG gebaut wurde und dadurch eine Verbindung zur gegenständlichen Baumaßnahme gegeben ist (Erweiterung der Tiefgarage).

 

Projektstandort ist natürlich Österreich. Da der Auftraggeber nicht öffentlich war, kam das Bundesvergabegesetz nicht zur Anwendung.

Sehr hoher Komplexitätsgrad aufgrund projektspezifischer Rahmenbedingungen. Innerstädtische Lage, Aufrechterhaltung der Hauptdurchzugsstraße von Süd nach Nord. Aufrechterhaltung der Warenbelieferung trotz Abbruch der Anlieferungshöfe und Förderanlagen. Umverlegung, Sicherung und Neuverlegung der Infrastruktur, 32 Erdkabel der Hochspannungsstromversorgung und 16 Glasfaserkabel der Telekom. Verlegung des Hauptsammlers der Stadt Graz. Neuerrichtung der technischen Infrastruktur des Warenhauses. Verlegung der Starkstrom- und Niederstromzentrale bei Aufrechterhaltung des Betriebes. Tiefgreifende Baumaßnahmen/Gebäudeunterfangungen des bei Offenhalten des Kaufhauses mit durchschnittlicher Kundenfrequenz von ca. 15.000 am Tag. Umfangreiche Behördliche Bewilligungsverfahren. Baurecht, Gewerberecht, Wasserrecht, Deckmalschutz, etc.

 

Kurze Planungs- und Ausführungszeit bei großem Bauvolumen. Hohe technische Anforderungen im Bereich des Hoch- und Tiefbaus bei Unterfangung denkmalgeschützter Gebäude zur Errichtung einer Tiefgarage in der tiefen Baugrube (Wasserdruck ca. 11 Meter) im direkten Einflussbereich der Mur.

Koordination – Organisation – Steuerung von 18 Planungsbüros und SV`s, sowie von 41 Fachfirmen. Vergaben nach gewerkeweisem Ausschreibungsverfahren (kein GU).

Hohe Anforderungen im Bereich der Terminvorgaben mit großen Bonus- Malus Regelungen aufgrund der wirtschaftlichen Einschränkungen des Kaufhausbetriebes während der Baumaßnahmen. Baudurchführung im Dreischichtbetrieb bei Festlegung gewerkespezifischer Kapazitäten als Tagesleistungsvorgabe. Fortlaufende Soll-Ist-Vergleiche auf Basis der geplanten und tatsächlichen Personal- und Materialvorhaltungen sämtlicher Einzelunternehmungen. z.B. Tagesspitzenleistungen bei 600 m³ Betoneinbau. Durchschnittlicher Personaleinsatz 220 Mann. Terminplanung auf Basis der Netzplantechnik unter Berücksichtigung von 1500 Einzelleistungen und Kapazitäts-/Mengenvorgaben. Sehr hohe Anforderungen an die Kostenvorgaben bei fortlaufenden Kostenplanungen, Variantenstudien, Soll-Ist-Vergleichen aufgrund des parallel laufenden Planungs- und Ausführungsprozesses. Abstimmung des Entscheidungsprozesses mit dem AG im Rahmen des Steuerungsausschusses unter Zuhilfenahme dynamischer Investitionskostenberechnungen.

Das Projekt wurde aufgrund der außergewöhnlichen Komplexität der besonderen örtlichen und verkehrstechnischen Rahmenbedingungen bei Einhaltung der enggesteckten Zielvorgaben im Bereich Termin und Kosten mit dem österreichischen Betonbaupreis für 2004 für Kombinationsbauwerke ausgezeichnet und war Inhalt internationaler Fachkongresse.

ÖNORMEN:  Basis der Bearbeitung war die ÖNORM 1801, sowie ÖNORMen technisch- und rechtlichen Inhalts. z.B.: B 2110 mit Abänderungen, etc.

 

Weitere allgemeine Projektbeschreibung:

 

Beginnend mit den tiefgreifenden Umbaumaßnahmen im Bereich des Hauptgebäudes der Fa. Kastner + Öhler WAG an den bestehenden denkmalgeschützten Objekten, folgte die Umsetzung der Tiefgarage im Bereich des denkmalgeschützten Admonterhofes mit umfangreichen Baugrubenumschließungsarbeiten.

 

Dieses Projekt wurde mit dem österreichischen Betonbaupreis für Kombinationsbauwerke 2004 ausgezeichnet. Bei Sicherstellung des öffentlichen Verkehrs waren umfangreiche Verlegungsarbeiten von Hauptsammler Starkstrom- und Telekomkabel der Stromversorgung und Aufrechterhaltung der Warenbewirtschaftung zu berücksichtigen.

 

Die erste Umbauetappe betraf den Umbau des Sporthauses wobei vier aneinandergrenzende Objekte zu einer Einheit verbunden werden mussten und mit einer zentralen Erschließungszone bestehenden aus 13 Rolltreppen nach einer Totalentkernung der alten Bausubstanz bei Erhalt der Außenwände und des Dachstuhls abzuwickeln waren.

 

Die Umbaubereiche erstreckten sich über 7.000 m² und mussten in nur 10 Monaten Bauzeit abgewickelt werden.

 

Die denkmalgeschützten Objekte wurden durch Stahlbetonstreichträger in Abschnitten an der Maueraußen- und Mauerinnenseite verstärkt, lagern auf den Stahlbetonhauptträgern (2,20 x 1,40) und diese auf außenliegenden Bohrpfählen auf.

Nach Herstellung dieser ersten Unterfangungstätigkeit und nach kraftschlüssiger Verbindung mit den Bohrpfählen ist es möglich in offener Bauweise, die darunter liegenden Erdmaterialien auszuheben.

 

Als Baugrubenumschließung ist eine Kombination aus einer überschnittenen Bohrpfahlwand, entlang des Murseitig verlaufenden Kais, und einer Hochdruckbodenvermörtelung unter den Nachbar- und Eigenobjekten durchgeführt worden. In Folge der dichten Tertiärschichten war es nicht möglich die Hochdruckbodenvermörtelung bis zur Baugrubensohle hinabzuführen. Diese wurden durch verankerte Spritzbetonsicherung ergänzt.

 

Die stark wasserführenden, zerklüfteten Dolomite erforderten eine fächerartige Abdichtungsinjektion mittels Zementinjektionen und Betoniten entlang den Baugrubenwänden, aber auch in Teilbereichen flächenartig unter der Baugrubensohle.

 

Nach Fertigstellung der Aushubarbeiten erfolgen die eigentlichen Rohbauarbeiten der Tiefgaragenkonstruktion, wobei hervorzuheben ist, dass die zukünftigen Stützenlagen aus verkehrstechnischen Gründen an anderen Stelle situiert werden mussten, als die, in den Bohrpfählen herabgeführten Gebäudelasten der denkmalgeschützten unterfangenen Objekte. Dadurch wir nach Fertigstellung der Rohbauarbeiten eine Lastumlagerung von den Baubohrpfählen auf die neue Tiefgaragenkonstruktion erforderlich, und nach Übertragung der Lasten werden sämtliche Bohrpfähle samt Bohrpfahlköpfe entfernt.

 

In einer weiteren Baustufe wurde auf die Tiefgarage das Logistikgebäude gebaut. Beim Bau der Tiefgarage wurde schon durch Stahlkonstruktionen auf den späteren Bau des Logistikgebäudes Bedacht genommen. Dieser Bauteil wurde im Mai 2008 fertiggestellt.

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